Theoretischer Hintergrund
Dr. John Pierrakos und Dr. Alexander Lowen haben Freuds Grundlagen der Tiefen- psychologie und Reichs Erkenntnisse aus der somatischen Psychologie in eine direkte Verbindung gestellt. Beide arbeiteten als Psychiater und waren Schüler von Wilhelm Reich. 1956 gründeten sie das "Institute for Bioenergetic Analysis", zur Entwicklung einer Form der körperorientierten Psychotherapie. 1974 entwickelte John Pierrakos aus diesem Ansatz das "Institute of Core Energetics". Das spirituelle Menschenbild von Eva Pierrakos und ihre Methode des "Pathwork" führte zur Weiterentwicklung des Ansatzes, der heute als "Core Energetics" weltweit verbreitet ist. Nicht mehr ausschließlich der körperlich und seelisch gesunde Mensch ist Leitbild, sondern der Mensch im Erfahren der spirituellen Dimension seines Wesens und seines Seins. Dr. phil. Siegmar Gerken arbeitete über 25 Jahre eng mit Dr. John Pierrakos zusammen. 2006 erweiterte er die Core Energetics um Core Evolution und Core Somatics. Siegmar Gerkens Core Evolution basiert auf einem zusammenfassenden Verständnis der energetischen Prinzipien des Lebens. Er leitet das "Insitute for Core Evolution" in Mendocino/Kalifornien mit seiner Frau Cornelia Gerken. Cornelia Gerken erforschte in ihrer Arbeit psychosomatische Verzerrungen im Lebensfluß und Methoden der Auflösung auf biodynamischer Grundlage. Sie arbeitete intensiv mit Gerda Boyesen zusammen.

Charakteristika
Herzstück der Core Energetik ist das Core (englisch für Kern, Herz, Innerstes). Es steht für die Quintessenz des Inneren, für die Lebensbestimmung und für Transzendenz. Das Core ist unser Höheres Selbst (Higher Self) Im Core besteht keine Dualität, kein Gut und Böse. Hier fühlt jeder Mensch "instinktiv" die Wahrheit. Hier sind Herzenswärme, Zuversicht, Vergebung, Verwirklichung der Lebensaufgabe und das Gefühl in sich eins zu und ungetrennt zu sein, zu Hause. Es ist rezeptiv. Es ist Liebe. Das Niedere Selbst (Lower Self) wird dargestellt als Schicht um das Core und zeigt Eigenschaften, die als Schutzmechanismen für das rezeptive Higher Self angelegt sind: Wut, Hass, Panik, Schrecken, Selbstsucht und Zerstörung. Der Mensch setzt diese ein, wenn die physische Existenz bedroht ist. (z.B.: Schreiendes Baby, wenn es hungrig ist.) Unser Energiekörper wehrt sich mit diesen Mitteln gegen Angriffe, wie der Körper gegen Viren und Bakterien. Die Verletzungen des Core entstehen gehäuft im Kindesalter. Die Abwehr des Lower Self ist in dieser Zeit verboten, da es die Autorität der Erwachsenen untergraben könnte. Von daher wird das Kind häufig vom Außen stark zurückgewiesen, verurteilt und bestraft. Die direkten negativen schützenden Eigenschaften werden vom Kind unterdrückt und kommen verzerrt zum Ausdruck. Es entsteht eine Maske, ein Soziales Selbst. Die Maske hilft zwar beim Überleben im Alltag, verhindert aber den Zugang zu den wahren Gefühlen des Niederen Selbst und tiefgreifender damit: den Zugang zum Core.

Diesen Zugang wieder zu ermöglichen ist Aufgabe der Core Energetik/Core Evolution-Körperarbeit. Sie spürt die Verletzungen auf und arbeitet an der Selbstheilung auf mentaler, emotionaler, körperlicher, energetischer und spiritueller Ebene.

Auf der körperlichen Ebene kann eine Verletzung beispielsweise als Muskelverspannung, Schmerz, verzerrte Körperhaltung, flacher Atmung wahrgenommen werden. Die Core Energetik/Core Evolution ermöglicht durch verschiedenste Körperübungen, die Beeinträchtigung zu lokalisieren und zu erkennen. Die körperlichen Prozesse wiederum setzen Gefühle von Schmerz, Wut, Trauer, Scham und Liebe frei. Wenn Liebe wieder über Wut, Schmerz und Trauer zu triumphieren vermag, ist der Energiefluss intakt. Der Mensch erlebt die ewige Verbindung mit sich, den anderen und dem Kosmos. Liebe ist das spürbare Zeichen für den geheilten, unbehinderten Energiefluss von innen nach außen und von außen nach innen. Damit definiert die Core Energetik/Core Evolution die Liebe nicht einfach als ein Gefühl, das kommt und geht ohne Einfluß des Individuums, sondern als den bewußten Willen des Herzens, sich mit seiner ganzen Fülle an Kreativität und Verletzlichkeit für das Leben zu öffnen.